Bild und Text – Mal volle Absicht

Häufig werden wir in der Presse mit Texten konfrontiert, die für sich genommen sachlich richtig sind und wenig Angriffsfläche für Gegenargumente sind, einfach weil in ihnen wenig gesagt wird. Erst durch die hinzugefügten Bilder entfalten sie ihre Wirkung, deren Intention sich dann aber immer noch abstreiten lässt. Schließlich war es ja der Leser, der die Interpretation vorgenommen hat, das Text und Bild zusammengehören…

In der Fernsehwelt ist dies noch mehr an der Tagesordnung als in der Print- und Onlinewelt.

Für alle die jetzt sagen: “BEIIIIISPIEL!!!!”, eines bei dem oben beschriebener Effekt schön zu sehen ist, aber im Gegensatz zu oben beschriebenen Medien mit voller Absicht einen recht harmlosen Text unter Zuhilfenahme von Bildern zu einer alles andere als harmlosen Rezension der Osterrede von Bischof Mixa werden lässt:

http://www.ruhrbarone.de/atheismus-und-massenmord/

Den Autor dieses Artikels kritisiere ich dafür übrigens ausdrücklich nicht. Schließlich betreibt er die Untermalung mit Bildern so vehement, dass an der intendierten Wirkung keinerlei Zweifel bestehen kann.

Spam kann auch witzig sein

Manchmal denke ich, dass ein zu gut funktionierender Spam-Filter einem auch schöne Seiten des Lebens vorenthält. Heute bekam ich auf meiner beruflichen Email-Adresse eine Spam-Mail, die nicht nur inhaltlich so was von hanebüchen ist, dass es fast weh tut, sondern obendrein offensichtlich auf Englisch verfasst wurde und dann durch einen automatischen Übersetzer wie den Google-Translator geschickt wurde. Das ergibt insgesamt einen Text von großem Amusement-Faktor.

Hier nur ein paar Schmankerl als Beispiel:
Warum wendet der Absender der Mail sich an jemand aus Deutschland?

Meine Wahl von jemand aus Deutschland lag an der Tatsache, dass I, das jemand arbeitet in einer anderen Bank im Irak neu ist, der diese gleiche Art der Verhandlung mit einem deutschen Mann und am Ende der Verhandlung der deutsche Mann tat, aufrichtig war und ihm seinen Anteil von gab Geld.

Was ist nun mit dem Geld dieses deutschen Mannes geschehen?

Als ich entdeckte, dass es keine Ablagerungen noch Zurücknahmen von seinem gegeben hatte Konto hier in unserer Bank während dieser langen Zeitspanne, entschied mich ich, eine Systemsuntersuchung durchzuführen und entdeckte, dass er an gestorben war eine Autobombe in 13. Februar 2007. Vor seinem Tod er legte eine Menge von fünfundvierzig Million nieder, Acht hundert tausend vereinigter Zustand-Dollar (US $45.800.000.00) through unsere Bank mit einem Finanzunternehmen in Europa.

Potztausend! Auf so ein paar vereinigte Zustand-Dollar hätte ich schon Lust…

Hier die gesamte Mail im Wortlaut, viel Spaß beim Lesen:
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Von Unten nach Oben?

Huiuiui, mit den Grünen ist es weit gekommen, dass der Taz solche Fehler passieren und kein Redaktionsmitglied drüber stolpert. In einem Artikel zum neuen Wahlprogramm der Grünen, wird doch glatt konstatiert, dass die Partei

“ein gut Teil Umverteilung von unten nach oben verlangt.”

Hm.. vermutlich ist doch eher von oben nach unten gemeint. Andererseits, wer mit der FDP koalieren möchte, kann ja auch gleich sagen, wo’s langgeht…

P.S.: Der Artikel ist vom 07.03.09, bis zum jetzigen Zeitpunkt (09.03.09, 11:57) ist noch keine Korrektur erfolgt. Da dies bestimmt noch geschehen wird, hänge ich einen Screenshot zur Dokumentation an.vonuntennachoben

Google als Cracker-Tool

Das ist mal eine verrückte Geschichte:

  1. Blog wird von einem Cracker lahmgelegt.
  2. Blogbesitzer (der übrigens größtenteils über Computer-Sicherheit bloggt) macht sich auf die Suche, wie der Cracker das geschafft hat.
  3. Blogger findet einen Account den der Cracker angelegt hat, denkt sich: wäreinteressant, das Passwort dieses Accounts zu kennen.
  4. Blogger holt sich den MD5-Hash des Passworts (in diesem Format merkt sich die Blog-Software WordPress, wie die Passwörter lauten) aus der Datenbank und versucht, es zu knacken. Mit klassischen Crackermitteln (verschiedene Wörterbuchsuchen) -> kein Erfolg
  5. Blogger gibt den Hash bei Google ein. An erster Stelle von Googles Ergebnis : eine Stammbaumseite, die sich mit dem Namen “Anthony” beschäftigt.
  6. Blogger versucht “Anthony” als Passwort -> stimmt!

Schlussfolgerung: Wenn ein Passwort all zu gewöhnlich ist, kann es also durchaus sein, dass es zu anderen Zwecken von anderen Menschen bereits genutzt wurde, und dass die unendlichen Weiten der von Google indizierten Daten auch den Hash des Passworts beinhalten.

Falls Ihr jetzt unruhig werdet: Einer der Leser des betroffenen Blogs hat ein nettes kleines Script geschrieben, dass aus Klartext Google-Suchanfragen nach den entsprechenden Hashes erzeugt, die sich dann per Copy & Paste in den Browser packen lassen. Nettes Spielzeug.

Ausgerechnet Vanity Fair

Heute morgen stolperte ich über einen Blog-Artikel, dessen Titel meine Aufmerksamkeit erregte:
“Heil Hitler, Herr Friedmann” steht da.

Auch wenn der Autor/die Autorin des Artikels falsch zitiert (Michel Friedman schreibt sich nur mit einem n), ist doch sehr interessant, wovon er/sie berichtet, nämlich einem Interview, das für das Blatt Vanity Fair am 4. Oktober gehalten wurde: Michel Friedman interviewt Horst Mahler. Eine erstaunliche Gesprächszusammensetzung.

Die Form des Interviews, von Vanity Fair betitelt mit: “So spricht man mit Nazis”, ist umso erstaunlicher. Ist das Blatt, dessen Name etwa mit “Jahrmarkt der Eitelkeit” übersetzt werden kann, doch eher für seichtes Hochglanz-Celebrity-Entertainment bekannt.

Ich zitiere aus der Einleitung:

Soll man so ein Interview veröffentlichen? Hilft man damit einem Wahnsinnigen, andere anzustecken?
Nein. Neonazis hören Mahler zu, weil er ihren Irrsinn philosophisch veredelt. Er vertritt eine extreme Minderheit. Aber in Sachsen und in Mecklenburg-Vorpommern sitzt die NPD schon im Landtag.

Wir veröffentlichen dieses Interview, weil wir glauben, dass es eine bessere Bloßstellung der deutschen Rechtsextremen nie gegeben hat – auch wenn er Dinge sagt, die in Deutschland verboten sind: Mahler leugnet den Holocaust und benutzt den Hitler-Gruß. (Michel Friedman hat nach dem Interview als Privatperson Strafanzeige gegen Horst Mahler erstattet, Red.)

Die folgenden Passagen sind eine wortgetreue Wiedergabe des kompletten Gesprächs. Mahler hat darauf verzichtet, den Text vor der Veröffentlichung zu autorisieren. Wir haben darauf verzichtet, ihn sprachlich zu glätten.

Ich will auch gar nicht große Kommentare dazu abgeben, sondern nur die Empfehlung aussprechen, es zu lesen, auch wenn es viel ist. Der Spiegel mag es ja für einen “Tabubruch” halten, aber ich kann der Vanity Fair nur rechtgeben, dieses Interview zu veröffentlichen. Herr Friedman ist übrigens in Buchstabenform nicht halb so anstrengend wie im Fernsehen.

Besonders möchte ich Euer Augenmerk auf etwas lenken, was Friedman zum Schluss dann doch nicht thematisiert. Weiterlesen

Copyright mal interessant…

Gerade las ich auf slashdot eine sehr amüsante Meldung über ein ebenso amüsantes US-Anwaltsbüro, dessen Verantwortliche recht interessante Ansichten haben, wie weitreichend ihre Urheberrechte an ihrer eigenen Website sind.

Die zwei schönsten Stellen im “User Agreement/Privacy Policy” der Website:
Zitat Nr 1:

Dozier Internet Law, P.C. has a lot of intellectual property on our site. For instance, we are the creators of all of the text on this website, and own the “look and feel” of this website. We also own all of the code, including the HTML code, and all content. As you may know, you can view the HTML code with a standard browser. We do not permit you to view such code since we consider it to be our intellectual property protected by the copyright laws. You are therefore not authorized to do so.

Mein Tipp: Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr HTML-Quelltext gelesen wird, dann veröffentlichen Sie Ihn nicht im WWW!
Zitat Nr 2:

We also do not allow any links to our site without our express permission, […]

Schon interessant, nicht wahr? So präsentiert sich also ein Anwaltskanzlei, die sich auf “Internet Law” spezialisiert hat? Sollten die dann nicht ein wenig Ahnung von Urheberrecht haben? Am besten international?
Ich glaube, ich werde nicht Kunde bei denen 😉

Ach so, eins noch:

[Sarkasmus An]

Copyright-Notice: Dieses gesamte Blog ist Urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Mitglied irgendeiner Anwaltskanzlei sind, erlaube ich Ihnen nicht, die enthaltenen Texte zu lesen, da ich sie als mein geistiges Eigentum ansehe.

[Sarkasmus Aus]

Google und klar strukturierte Webseiten

Findet Ihr, Google ist eine gut strukturierte Seite? Übersichtlich und leicht zu bedienen?

Finde ich auch. Vor allem ist sie nicht mit jede Menge anderen Krams vollgepackt, zwischen dem man den eigentlichen Inhalt kaum noch findet.

Dass dies anders wäre, wenn Google selbst darauf angewiesen wäre, von der Google Suchmaschine aufgenommen und gut plaziert zu werden, zeigt dieses schöne Beispiel, dass ich auf slashdot gefunden habe:

What if Google Had to Design For Google?