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Das alte Blog bleibt nur noch hier, um alte Links nicht kaputt zu machen.
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Mit zwei Mitstreitern (@viermalbe und @herrvonspeck) hatte ich die Idee, ein kleines Projekt zu starten, um neuen oder unbekannteren Podcasts zu ein wenig Aufmerksamkeit zu verhelfen (und ganz nebenbei viele neue Podcasts empfohlen zu bekommen). Das Projekt heißt: Wir hören Stimmen!
Als ich letztes Jahr begonnen habe, zu podcasten und mich mal informiert habe, wie man an die technische Umsetzung herangeht, stellte sich mir die Landschaft ungefähr zweigeteilt dar:
Ich kam damals zum Schluss, dass ich eher zu der Fraktion “Feed mit Website als Beiwerk” gehöre. Tools wie Auphonic gab es damalsTM noch nicht, das heißt damalsTM verbrachte nach Aufnahme und Schnitt das Audio noch viel Zeit auf dem eigenen Rechner, um encoded zu werden. Metadaten mussten auch noch in die Audiofiles, wobei viele Informationen eingetragen wurden, die später auch im Feed und in der Website vorkommen würden.
Daher machte ich mich damalsTM daran, möglichst viel davon zu automatisieren. Meine Vision war, ein Shellscript zu haben, dem ich nur das geschnittene WAV-File, sowie eine Textdatei mit den wesentlichen Metadaten und Inhalt für die Website vorlege, und das dann unter Verwendung von SOX encodiert, mit lltags und id3v2 etc. bei den Metadaten nachpflegt, den Feed erzeugt, HTML erzeugt und per curl alles hochlädt, wo es hingehört.
Ich habe auch begonnen, mir so ein Shellscript zu programmieren, dann hat aber Tim Pritlove zuerst eine Umfrage bei Podcastern durchgeführt und angekündigt, dass aus seiner Ecke etwas kommen würde, was endlich ein anständiges Podcast-Tool sein würde, und das auf WordPress aufsetzen würde.
Im Vertrauen, dass der Mann weiß, wovon er redet, habe ich mein Shellscript dann nur für den ganzen Encoding-Kram zu Ende geschrieben, mir ein WordPress mit PodPress aufgesetzt, meinen ersten Podcast an den Start gebracht.
Und es hat sich gelohnt, der Podlove Publisher, der aus dem von Tim initiierten Podlove-Projekt hervorgegangen ist, ist einfach ein feines Stück Software, das ich seit Version 1.1.21-alpha produktiv beim Troja Alert einsetze, und sehr zufrieden bin.
Trotzdem hat mich der Gedanke, dass mir eigentlich der “Feed mit Website als Beiwerk”-Ansatz näher liegt, nie losgelassen. Und dann kam der Christian von der Hörsuppe irgendwann mit dem Firtz um die Ecke und ich war angefixt.
Als ich mich dann mit meinen dritten Podcast Rausgehauen konfrontiert sah, war die Gelegenheit, mit dem Firtz herumzuspielen, gekommen.
Auch wenn sich für Spoiler Alert und Troja Alert inzwischen durchaus Use Cases ergeben haben, in denen so ein ganzes WordPress berechtigt ist, macht mir das Nutzen des Firtz einfach große Freude! So will ich das haben.
Wie grundsätzlich der Workflow beim veröffentlichen eines Podcasts mit dem Firtz aussieht, hat Christian in seinem produktbegleitenden Podcast und in der Dokumentation des Firtz gut beschrieben. Da will ich Euch jetzt keine Dopplungen zumuten.
Ich kann mir aber vorstellen, dass die Frage von Installation und Wartung durchaus eine Hürde darstellt. Deshalb hier kurz eine Schilderung, wie ihr Euren Firtz sinnvoll auf dem neusten Stand halten könnt.
Weiterlesen
Die Weisheit, dass Podcasten süchtig macht und meist ein zweiter Podcast nicht lange auf sich warten lässt, scheint zu stimmen:
In jeder Folge erzähle ich meinem Gesprächspartner eine Sage oder einen Mythos (griechisch, germanisch, keltisch, hebräisch oder anders-isch) in leicht verständlicher und hoffentlich unterhaltsamer Form. Im Anschluss klönen wir noch ein bisschen über die jeweilige Sage und über Gott Götter und die Welt.
Entstanden ist das ganze letztlich als ein Spin-Off meines anderen Podcasts “Spoiler Alert“, bei dem wir Bücher besprechen und eigentlich kein Nacherzählen geschieht sondern eher zusammengefasst wird, was in den jeweiligen Büchern passiert. Als wir aber zwei SPA-Folgen über Sagen aufgezeichnet haben (SPA004 über die Beowulf-Sage und SPA008 über die Artus-Sage), stellte sich heraus, dass diese Folgen einer anderen Logik folgen und das Erzählen der Sage einen eigenen Wert bekommt.
Dieser Eigenwert des Nacherzählens (oder besser: der Spaß, den ich daran habe) führte zum Wunsch, das öfter zu machen und zwar durchaus auch mit kürzeren Sagen. Das hätte dann aber das Konzept des Spoiler Alert gesprengt, daher findet Ihr nun hier die podcastgewordene Form dieses Wunsches.
Viel Spaß beim Hören!
In letzter Zeit wurde ich aus verschiedenen Quellen angestoßen, darüber nachzudenken, was denn eigentlich der Unterschied zwischen Podcasts und “herkömmlichem” Radio ist. Das habe ich nun getan und schreibe einige dieser Gedanken hier ins Netz rein.
Erstmal muss ich klarstellen, dass ich mit “Radio” das gesprochene Wort im Radio meine. Gummibunten Dudelfunk mit Morning-Shows und ähnlichen Scheußlichkeiten ertrage ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Eingeschlafenen Kulturfunk, mit E-Musik unterbrochen von monoton vorgetragenen Ansagen habe ich noch nie ertragen.
Ich rede also von Radio, das das gesprochene Wort in den Mittelpunkt stellt, in der Regel zur Information/Bildung oder zur Unterhaltung.
Das selbe gilt im Prinzip auch für Podcasts. Auch hier spreche ich von Formaten, in denen im wesentlichen geredet wird. Ich begrüße zwar sehr, dass es Musikpodcasts gibt, die z.B. versuchen CC-lizensierter (und GEMA-freier) Musik zu mehr Verbreitung zu verhelfen, aber ich höre sie (bisher) nicht und kann deshalb nichts über sie sagen.
Nach dieser Engführung lassen sich Unterschiede auf verschiedenen Ebenen ausmachen:
Über einen meiner News Alerts bin ich auf folgenden TED-Talk von Juan Enriquez aufmerksam geworden: “Will our kids be a different species?”
Ein sehr unterhaltsamer und empfehlenswerter Vortrag, auch wenn ich durchaus einiges an Kritik habe. Enriquez stellt hier mehrere steile Thesen auf und vermischt sie relativ diffus miteinander.
An einer Stelle stellt er die Frage auf, ob “Conditions” wie das Asperger-Syndrom evtl. Teil des evolutionären Drifts sein könnten und diskutiert verschiedene Ansätze, wie dies zu begründen sei. Besonders unterhaltsam finde ich hier den “Sexy Geek”-Effekt. 🙂
Alles hochspekulativ, aber dessen ist er sich bewusse. Deutlich wird dies z.B., als er über die stark ansteigenden Fallzahlen von Asperger eingeht (er sagt “autism” ich vermute aber, dass er nur Asperger meint):
But when you see an increase of that order of magnitude in a condition, either you’re not measuring it right or there’s something going on very quickly, and it may be evolution in real time.
Wie gesagt, inhaltlich ist das alles ziemlich fraglich und geht ziemlich steil. Was ich aber bemerkenswert finde, ist dass es das erste mal ist, dass ich einen Vertreter der Naturwissenschaften (insb. der Biologie), der nicht Teil des behindertenpädagogischen Diskurses ist, über Phänomene wie Autismus, ADHS o.ä. als etwas anderes als ein Defizit und medizinisches Problem sprechen höre, sondern als Ausdruck der Vielfalt der Spezies Mensch (die obendrein einen Fortschritt darstellen könnte).
Gut, dass der Diversity-Gedanke beginnt, auch in die Diskurse der Naturwissenschaften vorzudringen.
Ich war zu Gast in der vierten Folge von Matthias Fromms Podcast “Explorism“:
Berufsbildung und Teilhabe am Gemeinwesen für behinderte Menschen, mit Stefan Thesing (Explorism004)
Wer’s versteht, wird’s verstehen.
Heute fragte ich meinen 3 Monate alten Sohn, was er denn brauche, um zufrieden zu sein. Wenn ich mich nicht völlig verhört habe, antwortete er: “Mehr Geek!”
Still pondering…
Wie wir ja alles wissen sind Nachrichten- und Informationssendungen (sofern sie von den öffentlich-rechtlichen Sendern stammen), die Ausnahme zur Regel, dass im Fernsehen alles Volksverblödung und immer wieder der selbe wiedergekäute Kladderadatsch ist.
Dass aber auch bei diesen Sendungsformaten in der Regel eine fast rituelle Bildsprache vorherrscht, lässt sich schön an den beiden folgenden Videos erkennen.