Aktionstag der Patentkritiker – Nachschlag

Am 15.04. habe ich ja schon über den Aktionstag gegen Software-Patente und Bio-Patente berichtet. Jetzt ist auch eine Fotogallerie vorhanden und die Rede von RMS ist auf YouTube zu sehen und steht als Ogg Theora-Videos zum Download bereit: https://www.ffii.de/wiki/AktionstagMuenchen090415

Alice und Freenet-Töchter verweigern die Vorratsdatenspeicherung

Wie im Taz-Blog “Ctrl” zu lesen ist, haben einige Tochterunternehmen von Freenet gegen den Zwang zur Vorratsdatenspeicherung geklagt und – zumindest bis auf weiteres – Recht bekommen.

Ich zitiere aus dem zugehörigen Taz-Artikel:

Die Bundesnetzagentur darf Tochterunternehmen des Mobilfunkkonzerns Freenet vorerst nicht zur Vorratsdatenspeicherung von Telefon- und Internetdaten zwingen, wenn kein konkreter Verdacht vorliegt. Das geht aus der Urteilsbegründung des Berliner Verwaltungsgerichtes hervor, die der AK Vorratsdatenspeicherung am Mittwoch veröffentlichte.

Auch Alice speichert aktuell nicht und hat gegen eine anderslautende Verfügung Klage erhoben:

Nach Informationen des AK Vorratsdatenspeicherung wehrt sich nun auch der Telefon- und Internetanbieter Hansenet / Alice. Er will die IP-Adressen seiner surfenden Kunden nicht länger als fünf Tage speichern – und klagt nun vor dem Kölner Verwaltungsgericht.

Damit ist die Vorratsdatenspeicherung leider noch nicht vom Tisch, da werden wir wohl das Ergebnis der Sammelklage abwarten müssen.

Infos unter http://www.vorratsdatenspeicherung.de

Aktionstag gegen Software-Patente und Bio-Patente

Heute findet in München der Aktionstag der Patentkritiker statt. Um 12 geht es mit einer Kundgebung auf dem Marienplatz los.

Auf der Rednerliste stehen neben Vertretern des Bündnisses “No Patents on Seeds” auch Richard Stallman mit einer Rede mit dem Titel Was hat freie Software mit Schweinepatenten zu tun?

Für mich als Hamburger ist es sehr schade, dass die Webcam des Marienplatzes ohne Ton überträgt….

Hoffentlich veröffentlicht der FFII oder die Free Software Foundation einen Mitschnitt.

Bild und Text – Mal volle Absicht

Häufig werden wir in der Presse mit Texten konfrontiert, die für sich genommen sachlich richtig sind und wenig Angriffsfläche für Gegenargumente sind, einfach weil in ihnen wenig gesagt wird. Erst durch die hinzugefügten Bilder entfalten sie ihre Wirkung, deren Intention sich dann aber immer noch abstreiten lässt. Schließlich war es ja der Leser, der die Interpretation vorgenommen hat, das Text und Bild zusammengehören…

In der Fernsehwelt ist dies noch mehr an der Tagesordnung als in der Print- und Onlinewelt.

Für alle die jetzt sagen: “BEIIIIISPIEL!!!!”, eines bei dem oben beschriebener Effekt schön zu sehen ist, aber im Gegensatz zu oben beschriebenen Medien mit voller Absicht einen recht harmlosen Text unter Zuhilfenahme von Bildern zu einer alles andere als harmlosen Rezension der Osterrede von Bischof Mixa werden lässt:

http://www.ruhrbarone.de/atheismus-und-massenmord/

Den Autor dieses Artikels kritisiere ich dafür übrigens ausdrücklich nicht. Schließlich betreibt er die Untermalung mit Bildern so vehement, dass an der intendierten Wirkung keinerlei Zweifel bestehen kann.

Spam kann auch witzig sein

Manchmal denke ich, dass ein zu gut funktionierender Spam-Filter einem auch schöne Seiten des Lebens vorenthält. Heute bekam ich auf meiner beruflichen Email-Adresse eine Spam-Mail, die nicht nur inhaltlich so was von hanebüchen ist, dass es fast weh tut, sondern obendrein offensichtlich auf Englisch verfasst wurde und dann durch einen automatischen Übersetzer wie den Google-Translator geschickt wurde. Das ergibt insgesamt einen Text von großem Amusement-Faktor.

Hier nur ein paar Schmankerl als Beispiel:
Warum wendet der Absender der Mail sich an jemand aus Deutschland?

Meine Wahl von jemand aus Deutschland lag an der Tatsache, dass I, das jemand arbeitet in einer anderen Bank im Irak neu ist, der diese gleiche Art der Verhandlung mit einem deutschen Mann und am Ende der Verhandlung der deutsche Mann tat, aufrichtig war und ihm seinen Anteil von gab Geld.

Was ist nun mit dem Geld dieses deutschen Mannes geschehen?

Als ich entdeckte, dass es keine Ablagerungen noch Zurücknahmen von seinem gegeben hatte Konto hier in unserer Bank während dieser langen Zeitspanne, entschied mich ich, eine Systemsuntersuchung durchzuführen und entdeckte, dass er an gestorben war eine Autobombe in 13. Februar 2007. Vor seinem Tod er legte eine Menge von fünfundvierzig Million nieder, Acht hundert tausend vereinigter Zustand-Dollar (US $45.800.000.00) through unsere Bank mit einem Finanzunternehmen in Europa.

Potztausend! Auf so ein paar vereinigte Zustand-Dollar hätte ich schon Lust…

Hier die gesamte Mail im Wortlaut, viel Spaß beim Lesen:
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Von Unten nach Oben?

Huiuiui, mit den Grünen ist es weit gekommen, dass der Taz solche Fehler passieren und kein Redaktionsmitglied drüber stolpert. In einem Artikel zum neuen Wahlprogramm der Grünen, wird doch glatt konstatiert, dass die Partei

“ein gut Teil Umverteilung von unten nach oben verlangt.”

Hm.. vermutlich ist doch eher von oben nach unten gemeint. Andererseits, wer mit der FDP koalieren möchte, kann ja auch gleich sagen, wo’s langgeht…

P.S.: Der Artikel ist vom 07.03.09, bis zum jetzigen Zeitpunkt (09.03.09, 11:57) ist noch keine Korrektur erfolgt. Da dies bestimmt noch geschehen wird, hänge ich einen Screenshot zur Dokumentation an.vonuntennachoben

Google als Cracker-Tool

Das ist mal eine verrückte Geschichte:

  1. Blog wird von einem Cracker lahmgelegt.
  2. Blogbesitzer (der übrigens größtenteils über Computer-Sicherheit bloggt) macht sich auf die Suche, wie der Cracker das geschafft hat.
  3. Blogger findet einen Account den der Cracker angelegt hat, denkt sich: wäreinteressant, das Passwort dieses Accounts zu kennen.
  4. Blogger holt sich den MD5-Hash des Passworts (in diesem Format merkt sich die Blog-Software WordPress, wie die Passwörter lauten) aus der Datenbank und versucht, es zu knacken. Mit klassischen Crackermitteln (verschiedene Wörterbuchsuchen) -> kein Erfolg
  5. Blogger gibt den Hash bei Google ein. An erster Stelle von Googles Ergebnis : eine Stammbaumseite, die sich mit dem Namen “Anthony” beschäftigt.
  6. Blogger versucht “Anthony” als Passwort -> stimmt!

Schlussfolgerung: Wenn ein Passwort all zu gewöhnlich ist, kann es also durchaus sein, dass es zu anderen Zwecken von anderen Menschen bereits genutzt wurde, und dass die unendlichen Weiten der von Google indizierten Daten auch den Hash des Passworts beinhalten.

Falls Ihr jetzt unruhig werdet: Einer der Leser des betroffenen Blogs hat ein nettes kleines Script geschrieben, dass aus Klartext Google-Suchanfragen nach den entsprechenden Hashes erzeugt, die sich dann per Copy & Paste in den Browser packen lassen. Nettes Spielzeug.

Erfahrungsbericht mit "Open Source Laptop" von Dell

Meine liebe Frau ist seit gestern stolze Besitzerin eines Laptops. Und mir wurde das große Vergnügen zu Teil, das Gerät auszuwählen und für die Benutzung durch meine Frau vorzubereiten.
Da Dell ja inzwischen PCs und Laptops mit vorinstalliertem Ubuntu, der GNU/Linux – Distribution, die ich seit 2004 verwende vertreibt (und zu der ich meine Frau auch Anfang letzten Jahres bekehrt habe), war Dell meine erste Anlaufstelle. Ein wenig Preise verglichen, zufriedengestellt (wirkt sich tatsächlich auch preislich aus, das Betriebsystem nicht bezahlen zu müssen…) und bestellt.
Es handelt sich um einen Inspiron 6400n, Ubuntu 7.04 “Feisty Fawn” war vorinstalliert. Das ist zwar nicht die ganz aktuelle Version (seit Mitte Oktober gibt es 7.10 “Gutsy Gibon”), aber aktuell genug. Da es gleich um WLAN gehen wird, der Informationshalber noch den Onboard WLAN-Adapter: “Intel Pro Wireless 3945 (for Celeron Processor)”. Das System bootete ohne Mucken und startete mit dem obligatorischen ersten Login nach der Neuinstallation. Sprache, Zeitzone, Tastaturbelegung festgelegt – fertig.
Nun ging es natürlich ans eingemachte: Ans Netz mit der Kiste – und zwar über WLAN und WPA2-verschlüsselt!
Das flutscht auch so einfach wie Eis essen (muss ich übrigens auch bald mal wieder machen). Oben rechts wartet bereits das Network-Manager-Applet darauf, dass man ihm sagt, in welches Netz eingewählt werden soll. Weiterlesen

Ausgerechnet Vanity Fair

Heute morgen stolperte ich über einen Blog-Artikel, dessen Titel meine Aufmerksamkeit erregte:
“Heil Hitler, Herr Friedmann” steht da.

Auch wenn der Autor/die Autorin des Artikels falsch zitiert (Michel Friedman schreibt sich nur mit einem n), ist doch sehr interessant, wovon er/sie berichtet, nämlich einem Interview, das für das Blatt Vanity Fair am 4. Oktober gehalten wurde: Michel Friedman interviewt Horst Mahler. Eine erstaunliche Gesprächszusammensetzung.

Die Form des Interviews, von Vanity Fair betitelt mit: “So spricht man mit Nazis”, ist umso erstaunlicher. Ist das Blatt, dessen Name etwa mit “Jahrmarkt der Eitelkeit” übersetzt werden kann, doch eher für seichtes Hochglanz-Celebrity-Entertainment bekannt.

Ich zitiere aus der Einleitung:

Soll man so ein Interview veröffentlichen? Hilft man damit einem Wahnsinnigen, andere anzustecken?
Nein. Neonazis hören Mahler zu, weil er ihren Irrsinn philosophisch veredelt. Er vertritt eine extreme Minderheit. Aber in Sachsen und in Mecklenburg-Vorpommern sitzt die NPD schon im Landtag.

Wir veröffentlichen dieses Interview, weil wir glauben, dass es eine bessere Bloßstellung der deutschen Rechtsextremen nie gegeben hat – auch wenn er Dinge sagt, die in Deutschland verboten sind: Mahler leugnet den Holocaust und benutzt den Hitler-Gruß. (Michel Friedman hat nach dem Interview als Privatperson Strafanzeige gegen Horst Mahler erstattet, Red.)

Die folgenden Passagen sind eine wortgetreue Wiedergabe des kompletten Gesprächs. Mahler hat darauf verzichtet, den Text vor der Veröffentlichung zu autorisieren. Wir haben darauf verzichtet, ihn sprachlich zu glätten.

Ich will auch gar nicht große Kommentare dazu abgeben, sondern nur die Empfehlung aussprechen, es zu lesen, auch wenn es viel ist. Der Spiegel mag es ja für einen “Tabubruch” halten, aber ich kann der Vanity Fair nur rechtgeben, dieses Interview zu veröffentlichen. Herr Friedman ist übrigens in Buchstabenform nicht halb so anstrengend wie im Fernsehen.

Besonders möchte ich Euer Augenmerk auf etwas lenken, was Friedman zum Schluss dann doch nicht thematisiert. Weiterlesen